Das Wort Reha ist inzwischen vielen Menschen ein Begriff. Was hat es aber mit medizinischer Rehabilitation auf sich? Wir gehen im folgenden Text darauf ein.
Was ist medizinische Rehabilitation?
Die medizinische Rehabilitation ist ein Teilbereich der Rehabilitation und dient dazu, Menschen vor drohenden Behinderungen, Pflegebedürftigkeit oder Erwerbsunfähigkeit zu bewahren. Sie zielt darauf ab, bestehende Gesundheitsprobleme zu lindern, auszugleichen oder zu verhindern, dass sie sich verschlimmern. Die medizinische Rehabilitation umfasst verschiedene Maßnahmen, die darauf abzielen, den Gesundheitszustand zu verbessern oder zu erhalten.
Leistungen und Ziele der medizinischen Rehabilitation
In der medizinischen Rehabilitation werden verschiedene Leistungen und Ziele verfolgt. Hierzu zählen unter anderem:
- Anschlussrehabilitation nach Krankenhausaufenthalt: Nach einem stationären Krankenhausaufenthalt wird oft eine Anschlussrehabilitation durchgeführt, um die Genesung und den Übergang zurück in den Alltag zu unterstützen.
- Kinderheilbehandlung: Kinder und Jugendliche mit gesundheitlichen Einschränkungen erhalten eine speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmte medizinische Rehabilitation.
- Medizinische Rehabilitation für Mütter und Väter: Für Eltern, die aufgrund ihrer Gesundheit in ihrer Erziehungsfähigkeit beeinträchtigt sind, gibt es spezielle Rehabilitationsangebote.
- Familienorientierte Rehabilitation: Die Rehabilitation kann auch auf die Bedürfnisse und Anforderungen der gesamten Familie ausgerichtet sein, um den Familienverbund zu stärken.
- Frühförderung von Kindern mit Behinderungen und Kindern, die von Behinderung bedroht sind: Frühfördermaßnahmen unterstützen Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder Behinderungen frühzeitig, um ihre Entwicklung bestmöglich zu fördern.
- Sozialpädiatrische nichtärztliche Leistungen: Sozialpädiatrische Einrichtungen bieten Unterstützung und Beratung für Kinder und Jugendliche mit körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen.
- Entwöhnungsbehandlung für Suchtkranke: Menschen mit Suchterkrankungen erhalten eine spezialisierte Rehabilitation, um sie auf ihrem Weg in ein suchtfreies Leben zu begleiten.
- Stufenweise Wiedereingliederung: Bei längerer Arbeitsunfähigkeit nach einer Krankheit oder Verletzung soll die stufenweise Wiedereingliederung helfen, die Rückkehr in das Arbeitsleben zu ermöglichen.
- Geriatrische Rehabilitation für ältere Menschen: Ältere Menschen erhalten eine altersgerechte Rehabilitation, um ihre Selbstständigkeit und Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern.
Ziele der medizinischen Rehabilitation

Die medizinische Rehabilitation dient dazu, den Menschen vor drohenden Behinderungen oder einer Pflegebedürftigkeit zu bewahren.
Ambulante und stationäre medizinische Rehabilitation
Die medizinische Rehabilitation kann sowohl ambulant als auch stationär erfolgen. Bei der ambulanten Rehabilitation finden die Behandlungen wohnortnah statt, und die Patienten übernachten zu Hause. Die stationäre Rehabilitation hingegen erfordert eine Unterbringung in einer Reha-Einrichtung, da die Maßnahme mehrere Wochen in Anspruch nehmen kann.
Grundsätzlich gilt bei Krankenkassenleistungen der Grundsatz „ambulant vor stationär“. Das bedeutet, dass ambulante Maßnahmen in der Regel Vorrang haben und erst bei Bedarf auf stationäre Leistungen zurückgegriffen wird. Es gibt jedoch Ausnahmen, wie bei Reha und Kur für Mütter und Väter oder für pflegende Angehörige, bei denen stationäre Maßnahmen bevorzugt werden können.
Antrag und Finanzielles
Wer eine medizinische Rehabilitation beantragen möchte, sollte dies mit ärztlicher Unterstützung tun. Der Antrag ist an den zuständigen Träger zu richten, in den meisten Fällen die Krankenkasse. Bei Unsicherheit kann der Antrag auch bei der Krankenkasse eingereicht werden, die ihn gegebenenfalls an den richtigen Träger weiterleitet.
Während einer ambulanten oder stationären Reha-Maßnahme können verschiedene finanzielle Leistungen in Anspruch genommen werden. Abhängig vom zuständigen Träger und den individuellen Voraussetzungen können Entgeltfortzahlung, Krankengeld, Übergangsgeld, Verletztengeld, Versorgungskrankengeld oder Sozialleistungen wie Bürgergeld, Grundsicherung oder Hilfe zum Lebensunterhalt gewährt werden.
Zuzahlungen
Versicherte ab dem 18. Geburtstag müssen bei ambulanten und stationären Reha-Maßnahmen als Krankenkassenleistung oder Rentenversicherungsleistung Zuzahlungen leisten. Die genauen Regelungen können je nach Träger und individuellen Bedingungen variieren.
Richtlinien des G-BA
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat für die medizinische Rehabilitation eine Rehabilitations-Richtlinie erstellt, die die Rahmenbedingungen und Qualitätsstandards festlegt.
Die medizinische Rehabilitation spielt eine wichtige Rolle bei der Erhaltung oder Wiederherstellung der Gesundheit und der Lebensqualität von Menschen mit Gesundheitsproblemen. Sie bietet verschiedene Leistungen und verfolgt vielfältige Ziele, um Behinderung, Pflegebedürftigkeit, Erwerbsunfähigkeit und Abhängigkeit von Sozialleistungen vorzubeugen oder zu beseitigen. Durch ambulante und stationäre Maßnahmen wird individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen eingegangen. Um eine medizinische Rehabilitation zu beantragen, sollten die zuständigen Voraussetzungen erfüllt und der Antrag rechtzeitig gestellt werden. Die medizinische Rehabilitation ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Gesundheit und zu einem aktiven, selbstbestimmten Leben.Formularbeginn